Nicht persönliche Wünsche formulieren, sondern Bürgerwillen hören!

12. März 2021

Mitglieder der Fraktionen von Freien Wählern und SPD fordern längst überfällige öffentliche Diskussion der Argumente pro und contra mit abschließender Bürgerbefragung in Bezug auf WM-Neubewerbung

Die nordische Skiweltmeisterschaft 2021 ist vorbei. Wir haben mit unseren Sportlern gezittert und jeder freut sich von Herzen über ihre Erfolge. Der Kraftakt der letzten Jahre, die Veranstaltung zu organisieren und insbesondere die Anlagen (den FIS-Regularien konform) zu errichten, haben tiefe Spuren bei allen Verantwortlichen hinterlassen.

Die Stimmungslage ist zwiegespalten: oft unausgesprochen, aber deutlich spürbar. Die Bandbreite reicht von absolut ablehnend bis emotional ergriffen und begeistert. Und immer wieder wird die Sorge und Hilflosigkeit gegenüber Sportfunktionären und internationalem Skiverband formuliert. Spiegelbildlich dazu die Schwäche und fehlende Einflussnahme der Marktgemeinde Oberstdorf auf diese Organisationen.

Vor einer erneuten Entscheidung wollen die Grundeigentümer und Bürger in Oberstdorf befragt werden, ob sie dazu wieder bereit sind. Als Grundlage hierfür sind die Argumente pro und contra auszutauschen. Ansonsten werden die Gräben tiefer und die Entscheidung in die eine oder andere Richtung allein vom Bauchgefühl und von Stimmungen beherrscht. Anstatt sich um eine klare Position im Ort zu kümmern, werden die Wünsche nach einer weiteren WM schon wieder formuliert. Der erste Bürgermeister und die dritte Bürgermeisterin nehmen dazu im SPIEGEL online Stellung und formulieren ihre Wünsche für eine weitere WM. Der Bürgermeister wünscht sich eine Bonus-WM. Man begibt sich erneut in die Hände der Funktionäre, lässt sich in die Abfolge einreihen statt endlich auf die Interessenlage der Oberstdorfer Bevölkerung einzugehen.

Im Vorfeld der letzten Bewerbungen wurden immer die tragenden Verbände und Vereine, Organisationen und Gruppierungen aus Oberstdorf befragt. Vor einigen Wochen hatten die Freien Wähler mit der SPD den Antrag eingebracht, die Bürger im Rahmen eines Bürgerbegehrens zu befragen und vorab die Argumente pro und contra zur Diskussion zu stellen. Der Bürgermeister und die G5 haben diesen Antrag auf eine bemerkenswert unverfrorene Art und Weise abgebügelt. Ein Austausch nicht erwünscht.

Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile ist aber dringend eine offene und ehrliche Diskussion zu führen, die der Bürgermeister zu beginnen und zu moderieren hat. Diese muss in einer Bürgerbefragung münden, um die klare Positionierung der Bevölkerung zu einer erneuten WM-Bewerbung zu erhalten. Und genau das ist das Anliegen der Freien Wähler und der SPD in Oberstdorf.

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