Langzeitaufgabe: Bezahlbares Wohnen für alle in Oberstdorf und Ortsteilen

19. Februar 2020

Wie in vielen Gemeinden im Oberallgäu ist in Oberstdorf die Wohnraumsituation angespannt. Es besteht insbesondere Bedarf an bezahlbaren Mietwohnungen, aber auch Bauplätze und Möglichkeiten zum Erwerb von Immobilien durch Einheimische sind weiterhin gefragt.

Bauen/Kaufen: In Tiefenbach hat der Markt Oberstdorf zu Beginn der ablaufenden Legislaturperiode Bauland ausgewiesen. Nach sechs Jahren sind mittlerweile alle Grundstücke verkauft und die Familien sind größtenteils in die Häuser eingezogen und fühlen sich dort wohl. Ein langwieriges Projekt, mit umfangreichen Diskussionen und Festlegungen im Vorfeld und hohem Personalaufwand in der Gemeindeverwaltung, das sich jedoch rundum gelohnt hat.

Andere Projekte wie im Bereich Otterrohr sind schon im Vorfeld bei den Absprachen mit den Grundeigentümern gescheitert und es wird weiterhin langer Atem notwendig sein, um für die Zukunft mit Weitblick zu planen, wo in Oberstdorf und in den Ortsteilen noch Bauland entwickelt werden soll.

Mieten: Aktuell verfolgt der Markt Oberstdorf die Möglichkeit, im Rahmen des kommunalen Förderprogramms des Wohnungspakts Bayern zusammen mit dem Sozialwirtschaftswerk (SWW) Oberallgäu „bezahlbaren“ Wohnraum für Mieter zu schaffen. Durch die neue Wasserkraftanlage „Illerursprung“ wird der alte Trettach-Kraftwerkskanal frei und bietet die Möglichkeit, dort Planungen für Geschossbau zu konkretisieren. Die Notwendigkeit, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist nach jahrelangen Forderungen der SPD mittlerweile parteiübergreifend erkannt worden – daher besteht Konsens, an dieser Stelle Wohnbebauung zu schaffen. Die Frage bleibt, ob diese über die 2. oder 3. Säule des Wohnungspakts Bayern (also im konkreten Fall über das SWW oder im Gemeindeeigentum) umgesetzt werden soll. Dies gilt es gründlich und letztlich zugunsten der künftigen Mieter abzuwägen – denn es müssen dauerhaft bezahlbare Mieten sichergestellt werden.

Jedoch ist bezahlbar nicht gleich sozial. Junge Familien, aber auch insbesondere Alleinerziehende, Geringverdiener, Senioren mit kleiner Rente, Migranten und anerkannte Flüchtlingen tun sich schwer. Auch sie müssen in Oberstdorf Wohnraum finden können – und hier muss der Begriff „sozialer Wohnungsbau“ endlich wieder ins Gespräch gebracht werden. Dafür steht die SPD.

Es gilt daher, unbedingt zusätzlich weitere Alternativen zur Realisierung sozialen Wohnungsbaus zu prüfen, insbesondere in den Bestandsimmobilien des Markts, und auch in den Ortsteilen Möglichkeiten der Entwicklung bezahlbaren Wohnens als Chance zu begreifen.

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