B19-Neubau nicht um jeden Preis!

08. Dezember 2016

Die SPD will das B19-Projekt zwischen Sonthofen und Oberstdorf künftig nur dann weiter unterstützen, wenn damit auch wirklich eine Verringerung der Verkehrsbelastung für die betroffene Bevölkerung in Fischen und Langenwang verbunden ist. Eine endgültige Entscheidung soll im Licht der bis dahin erzielten Fortschritte zu Beginn des nächsten Jahres getroffen werden. Das ist das Ergebnis einer verkehrspolitischen Klausurtagung der Allgäuer SPD in Immenstadt.

Dem Beschluss war eine äußerst kontroverse Diskussion vorausgegangen, in der die Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus dem Bauprojekt am Ende jedoch keine Mehrheit fand. „Unsere Zustimmung zum Neubau der B19 war aber immer an ganz konkrete Voraussetzungen gebunden,“ betonte der stellvertretende Vorsitzende der SPD Allgäu-Bodensee und Fischinger Gemeinderat Dr. Jürgen Groß. An dieser Linie werde man konsequent festhalten. Der entscheidende Punkt sei die Verbesserung der Lebens- und Wohnqualität der Anwohner, auch in Langenwang und entlang der Kreisstraße OA9 im Ortsbereich Fischen. Ob hingegen die Autofahrer von Norden her die Bergbahnen im Kleinwalsertal künftig ein paar Minuten früher oder später erreichen, sei für die SPD von zweitrangiger Bedeutung.

Vor allem an der OA9 lasse sich nach Ansicht der Allgäuer SPD gut erkennen, wie ernst die zuständigen Behörden die Sorgen der Bevölkerung vor dem immer höheren Verkehrsaufkommen im oberen Illertal nähmen. Diese Verbindungsstraße über den Riedbergpass nach Österreich werde seit Jahren ständig weiter ausgebaut. Wenn es aber nicht einmal dort gelänge, die dadurch entstandene Situation mit relativ einfachen verkehrlichen und baulichen Maßnahmen zugunsten der Anwohner zu entschärfen, müssten diese bei einer eventuellen Verwirklichung des viel komplexeren B19-Neubauprojekts erst recht das Schlimmste befürchten.

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